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Stinking Lizaveta: 7th Direction (Review)

Artist:

Stinking Lizaveta

Stinking Lizaveta: 7th Direction
Album:

7th Direction

Medium: CD
Stil:

Instrumental / Noise / Alternative

Label: Exile On Mainstream / Soulfood
Spieldauer: 51:34
Erschienen: 24.08.2012
Website: [Link]

Dass STINKING LIZAVETA im Laufe ihrer langen Geschichte eher nur im Underground wahrgenommen wurden und werden, liegt an ihren oft wie Jams anmutenden Instrumentalstücken, die selbst in einer Zeit, da gesangslose Musik salonfähig wird, einen schweren Stand genießt. Der Teufel steckt hier nämlich im Detail, und darauf lässt sich der Fan des zeitgenössischen Sounds mit der dicken Hose nur ungern ein.

Das Trio kommt hörbar von der alten Schule: Interaktion wie unter alten Freunden wird großgeschrieben, was zu den mithin spannendsten Songs „View From The Moon“, „One To The Head” und “Ten Thousand Hours”. Diese und vor allem “Democracy Vs. The Machine”, aber auch alle übrigen klingen sehr live, was Sanford Parker trefflich eingefangen hat. Da der Mann hippe Truppen von NACHTMYSTIUM bis BIBLE OF THE DEVIL betreut hat, darf man für STINKING LIZAVETA hoffen, dass etwas von deren vermeintlicher Coolness auf sie abfärbt, denn der Sound von „7th Direction“ klingt für Kenner retro-authentisch, während Modern-Rocker ihn vermutlich kacke finden, weil die Musik zu dynamisch und „nackt“ klingt.

Dies lässt den forschen Spring am Ende von „Moral Hazard“ umso intensiver klingen, und selbst der akustischen Mathematik von „Burning Sea Turtles” oder „Dark Matter” geht die Wärme nicht flöten. Der Kaputt-Blueser “The Space Between Us” geht sowieso ans Her, wohingegen “Z” und “American Dream” niedere Noise-Instinkte ansprechen. Eingedenk des jazzig zarten “Stray Bullet” und der staubige Hommage “Johnny Otis” an ebendiesen ist „7th Direction“ beileibe kein Zwischendurch-Album, zumal die Kompositionen wegen der improvisatorischen Anwandlungen mitunter gar keine beziehungsweise sperrig sind, aber die Auseinandersetzung mit der Scheibe und STINKING LIZAVETA, einer erfahrenen Band mit verdienten Sporen in Geschmäckler-Kreisen, lohnt definitiv.

FAZIT: Mit „7th Direction“ legen STINKING LIZAVETA ein detailverliebtes Album zum Zuhören vor, zu dessen Genuss man sich vorzugsweise in den Gefilden Proto-Metal, Alternative der AmRep-Schule und Grunge im weitesten Sinn auskennen sollte. Ist sowieso alles irgendwie dasselbe, oder? Störrisch, aber herzlich, nicht immer nach gängigen Konventionen stimmig, aber dafür auch nie langweilig.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2810x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • The Seventh Direction
  • View From The Moon
  • Moral Hazard
  • Dark Matter
  • The Space Between Us
  • Z
  • Burning Sea Turtles
  • One To The Head
  • American Dream
  • Ten Thousand Hours
  • Stray Bullet
  • Democracy Vs. The Machine
  • Johnny Otis

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Jens
gepostet am: 14.08.2012

yay! Stinking Lizaveta! Danke fürs Reviewen und mich auf neuen Stuff aufmerksam machen.... ;-)
Hatte die schon gar nicht mehr auf'm Schirm.

Es gibt einen sehr geilen Livemitschnitt aus dem Paradiso in Amsterdam. Kennt den zufällig jemand?
Und könnte dann evtl. einen Link hier posten?
Der/diejenige kommt dann auch auf meine Liste der coolen Leute. ;-)
Ich finde das Ding einfach nicht mehr...
Jens
gepostet am: 14.08.2012

Mit Livemitschnitt meinte ich ein Video in HD-Quali ;-)
Exile On Mainstream
gepostet am: 14.08.2012

User-Wertung:
15 Punkte

So ein tolles Review! Selten wurde jemand der Band so gerecht. Und (leider) noch viel seltener setzen sich Rezensenten wirklich mit einem Album so intensiv auseinander. Danke!
Andreas
gepostet am: 14.08.2012

Danke Label, für Wino und Conny möchte ich euch kollektiv heiraten, aber für Darsombra - demnächst hier besprochen - fällt meine Reaktion drastisch verhaltener auf.
Exile On Mainstream
gepostet am: 14.08.2012

Nur zu! Man kann es nicht jedem Recht machen und Kritik läuft uns gut rein. Anecken macht Laune...:)
Andreas
gepostet am: 14.08.2012

Gut, dann steht also kein Shitstorm zu erwarten, weil sich irgendjemand unter Liebesentzug wähnt :)
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